Mittwoch, 23. September 2015

FACK JU GÖHTE 2 (Bora Dagtekin, 2015)

Ich schwöre, du bist so Arzt.

Der Kinobesuch erfolgt nicht aus freien Stücken, sondern meiner Tochter zuliebe. Wie schon der erste Teil, über dessen Sichtung ich seinerzeit vergessen habe, einen Eintrag in meinem alten Filmtagebuch zu verfassen, hat auch der Nachfolger keine sinnvolle Handlung aufzuweisen, sondern besteht aus einer Aneinanderreihung mehr oder weniger witziger Szenen, die durch ein dünnes narratives Konstrukt mehr schlecht als recht zusammen gehalten werden. Dabei setzt man wieder auf das bewährte Rezept, eine Mischung aus Situationskomik, Klamauk und exzessivem Einsatz der Gossensprache bzw. der aktuellen Jugendsprache, die auf Präpositionen meist verzichtet und auch darüber hinaus die Regeln der deutschen Grammatik weitgehend ignoriert. Zwar ist dies bisweilen naturgemäß etwas überzeichnet, doch wirkt das überwiegend authentisch. Die deutsche Jugend redet tatsächlich so, wie ich aus eigener Erfahrung weiß. Das alles ist recht kurzweilig, über weite Strecken unterhaltsam und zum Teil sogar richtig witzig. 

Zu loben sind in diesem Zusammenhang unbedingt die guten Darsteller, die sich allesamt mächtig ins Zeug legen. Zudem hat der Film sein Herz am rechten Fleck, denn bei all den Kraftausdrücken und aller politischen Inkorrektheit wird er nie richtig böse und lässt eine grundsätzliche Sympathie für all seine Charaktere erkennen. Freunden der anspruchsvollen Unterhaltung dreht sich hier der Magen um, doch wer sich für seichten, aber treffsicheren Humor begeistern kann, kommt hier sicher auf seine Kosten. Ich fand's unterhaltsam.


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