Freitag, 25. September 2015

UNDERWORLD: EVOLUTION (Len Wiseman, 2006)

Der zweite Teil der Vampirsaga setzt unmittelbar nach dem ersten Teil ein und bedient sich des bei Fortsetzungen so beliebten "Schneller, höher, weiter"-Prinzips. War im Vorgänger Victor der älteste und stärkste Vampir und Lucian sein lange totgeglaubter mächtiger Widersacher, kommt jetzt mit Marcus ein noch älterer Vampir mit noch mehr Macht ins Spiel und mit William ein Werwolf-Anführer, der noch böser und wilder ist. Wobei ich die Idee, dass er seit Jahrhunderten in einem geheimen Gefängnis eingesperrt ist, dessen Standort niemand kennt, schon ziemlich cool fand. Und während man sich zuvor mit dem letzten menschlichen Nachfahren von Corvinus zufrieden gab, wird hier gar der alte Alexander Corvinus selbst (sehr charismatisch: Derek Jacobi) aus der Versenkung geholt, der als Chef einer geheim operierenden menschlichen Kommando-Einheit die zurückgebliebenen Spuren der Kämpfe beseitigt, um die Existenz der von seinen Söhnen hervorgebrachten Halbwesen vor den Menschen geheim zu halten.

Was zunächst wie ein billiger Taschenspielertrick wirkt, ist der Atmosphäre enorm zuträglich. Zudem werden wieder diverse äußerst stimmungsvolle Sets aufgeboten wie der Kerker des verbannten Geschichtsschreibers oder die Felsenhöhle, in der William gefangen gehalten wird. Ansonsten bleibt alles beim Alten. Das Geschehen ist wiederum sehr actionlastig, die Atmosphäre düster, die Inszenierung sehr stylisch und irgendwie auch souveräner als beim Vorgänger. Die Kampfszenen sind sehr abwechslungsreich und ausgesprochen unterhaltsam. Paul Haslinger sorgt wieder für die passende musikalische Untermalung. In jedem Fall ist es gelungen, die Story auf interessante Art und Weise fortzuführen und einen Film zu drehen, der den Geist seines Vorgängers atmet und diesem praktisch ebenbürtig ist. Viel mehr kann man von einer Fortsetzung eigentlich nicht erwarten. Bin schon gespannt, was Teil 3 zu bieten hat.

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