Donnerstag, 26. November 2015

HITCHCOCK (Sacha Gervasi, 2012)

No American movie has ever found it necessary to show a toilet, let alone to flush one.

Unterhaltsames und recht amüsantes Filmchen über die Entstehung des Hitchcock-Klassikers Psycho, das insbesondere durch seine starken Darsteller, die gefällige Inszenierung und die spritzigen Dialoge Pluspunkte sammeln kann. Sowohl Anthony Hopkins, dessen Transformation hin zum britischen Ausnahmeregisseur auch optisch gut gelungen ist, als auch Hellen Mirren überzeugen auf ganzer Linie.

Bei der Handlung orientierte man sich an den tatsächlichen Ereignissen und peppte diese aus dramaturgischen Gründen an der ein oder anderen Stelle etwas auf. Kennt man schon aus anderen Filmen, die einen biographischen Hintergrund haben. Spannend im eigentlichen Sinne ist das nicht unbedingt, aber sehr kurzweilig. Besonders amüsant sind die Verhandlungen Hitchcocks mit der Zensurbehörde. Da wird dann nicht nur über die Detailaufnahmen in erotischen Szenen diskutiert, sondern auch darüber, ob man unbedingt eine Toilette zeigen beziehungsweise deren Abzug betätigen muss. Und  des Meisters weithin bekannte Vorliebe für blonde Damen wird ebenso ausgiebig thematisiert wie sein Hang zum Voyeurismus. Etwas irritierend hingegen die Traum-/Fieberszenen, in denen Hitchcock sich mit dem Serienmörder Ed Gein unterhält, der das Vorbild für die Figur des Norman Bates war. Diese wirken irgendwie deplatziert und wollen nicht recht zu dem Bild passen, das Gervasi ansonsten vom Altmeister zeichnet. Aber im Traum ist ja sowieso grundsätzlich alles möglich.

Unter dem Strich sicher kein Film, bei dem es lohnt, große Worte zu verlieren, aber gediegene Sonntag-Nachmittag-Unterhaltung bietet Hitchcock allemal. Mir hat's ganz gut gefallen.

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